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Bootsmotorwartung

Der Bootsmotor - der wichtigste Bestandteil Ihres Bootes

Die Wartung des Bootsmotors ist eine häufig durchzuführende Maßnahme. Durch die vielen Stunden auf See, Salzablagerungen, den ständigen Kontakt mit Salzwasser und Sonne braucht Ihr Motor eine sorgsame und ständige Pflege.

Dafür bieten wir Ihnen eine Liste mit Wartungsanweisungen, die Sie nach jedem Segeltörn durchgehen sollten, sowie Hinweise zur Vorbereitung für das Einwintern ihres Motors.

Das Wichtigste

Der Bootsmotor ist der empfindlichste Teil des Bootes. Wenn dieser mitten auf See eine Panne hat, können Sie sich schnell in einer sehr unangenehmen, wenn nicht sogar gefährlichen Situation befinden. Ein Motor, der nicht gut gepflegt wird, kann einen defekten Betrieb aufweisen wie beispielsweise übermäßigen Treibstoffverbrauch, Leckagen, unangenehme Gerüche oder Probleme beim Start. Um solche Motorschäden und das Zerstören des Motors zu vermeiden, ist eine regelmäßige Wartung nach jedem Ausflug und im Rahmen des Einwinterns sehr ratsam. Folgende Instandhaltungsmaßnahmen werden nach jeder Schiffsfahrt wärmstens empfohlen: den Motor in Süßwasser laufen lassen, ihn ölen und spülen. Um sicher zu gehen, dass Ihr Motor funktionsfähig ist, ist es am besten, ihn vor jeder Saison überholen zu lassen. Geschickte Handwerker unter Ihnen können die Wartung auch selbst durchführen.

Basis Pflege nach jedem Ausflug

1. Für Außenbordmotoren

  • Spülen sie den gesamten Bootsmotor durch (ohne die Motorabdeckung abzunehmen). Nutzen Sie dafür entweder einen Außenborder-Flusher oder stellen Sie den Motor in einen Behälter mit Süßwasser.
  • Starten Sie Ihren Motor und lassen Sie ihn mindestens eine Viertelstunde laufen, um das Salz auszuspülen. Lassen Sie ihn aus Sicherheitsgründen im Leerlauf, damit der Propeller nicht anläuft und halten Sie zu Ihrer Sicherheit immer genug Abstand zum Propeller.
  • In der Zwischenzeit können Sie die Wasserpumpe überprüfen, indem Sie sich vergewissern, dass die Wasserzirkulation korrekt abläuft. Das Wasser sollte regelmäßig und reichlich fließen und kalt bzw. maximal lauwarm sein. Falls das Wasser warm und die Durchflussmenge eher gering ist, schalten Sie sofort Ihren Motor aus, um größere Schäden zu vermeiden.
  • Während der Motor läuft, ziehen Sie den Benzinschlauch ab. Lassen Sie den Motor weiterlaufen, um das im Vergaser zurückgebliebene Benzin zu verbrennen. Der Motor wird sich von alleine ausschalten, wenn der gesamte Treibstoff im Vergaser verbrannt ist. Dies hat den Vorteil, dass keine Ablagerungen zurückbleiben, die den Motorstart beim nächsten Mal beeinträchtigen könnten (nie während dieser Phase Gas geben, sonst könnten Sie die Dichtungen beschädigen).
  • Wenn der Motor stoppt, schalten Sie Ihn aus.
  • Nehmen Sie die Motorabdeckung ab und überprüfen Sie, dass keine Treibstoff-oder Wasserlecks bestehen.
  • Überprüfen Sie den Ölstand, wenn Sie einen autoluben Motor besitzen.
  • Anschließend säubern Sie Ihren Bootsmotor mithilfe eines Putzlappens und ölen ihn (das Korrosionsschutzöl WD 40 wird empfohlen), unter besonderer Berücksichtigung der elektrischen und beweglichen Teile.

2. Für Innenbordmotoren

Im Großen und Ganzen ist das Prinzip dasselbe wie bei Außenbordmotoren. Lassen Sie Ihren Bootsmotor in Süßwasser laufen, ölen Sie die beweglichen Teile und überprüfen Sie schrittweise die einzelnen Komponenten des Motors:

  • Zustand der Keilriemen,
  • Undurchlässigkeit des Kühlkreislaufes,
  • Feststellung von möglichen Leckagen,
  • Überprüfung des Flüssigkeitstands.

 

Das Einwintern von Ihrem Bootsmotor

1. Für Außenbordmotoren

  • Lesen Sie die Wartungsanleitung, die vom Hersteller bereitgestellt wird, um herauszufinden, ob Sie spezifische Hinweise beachten müssen.
  • Führen Sie zuerst die «Basis Pflege nach jeder Seefahrt für Außenbordmotoren» durch und lassen Sie den Motor länger laufen.
  • Überprüfen Sie die Zündkerzen. Geben Sie in jeden Zylinder ein Tropfen Öl, dann betätigen Sie den Motor per Hand, ohne Ihn zu starten. Das Öl schützt die Zylinder während des Winters vor Korrosion. Ein weißer Abgasrauch in der ersten Viertelstunde beim nächsten Start ist normal.
  • Nehmen die den Benzinfilter und/oder Wasserabscheider heraus und überprüfen Sie seinen Zustand. Im Zweifelsfall wechseln Sie ihn aus.
  • Wechseln Sie den Impeller der Wasserpumpe (siehe unten) und entleeren Sie den Heckantrieb.

Überprüfung und Auswechselung des Impellers

Zur Überprüfung und Auswechselung des Impellers auf Ihrem Außenborder sollten Sie die folgende Schritte befolgen:

Schritt 1: Unterwasserteil abschrauben

Haben Sie Schraubenschlüssel und Inbusschlüssel griffbereit. Bei manchen Modellen müssen Sie die Steuerstange des Getriebes abschrauben, bei anderen handelt es sich um einen Zapfwellenstummel. Danach drehen Sie die restlichen Schrauben des Gehäuses heraus.

Schritt 2: Getriebeöl ablassen

Fangen Sie das alte Öl in einem Behälter auf. Öffnen Sie zuerst die untere und danach die obere Ablassschraube.

Schritt 3: Pumpengehäuse demontieren

Lösen Sie dafür die Schrauben und heben Sie das Pumpengehäuse mit dem Impeller ab.

Schritt 4: Kontrolle des Zustands von Impeller und Pumpengehäuse

Überprüfen Sie, ob der Impeller beschädigt ist oder Anzeichen von Rissen hat. Im Zweifelfall wechseln Sie den Impeller aus. Vergewissern Sie sich, dass das Pumpengehäuse nicht beschädigt ist und putzen Sie es sehr sorgfältig.

Schritt 5: Wiedereinbau

1. Ölen Sie das Pumpengehäuse und bauen sie den Impeller ein. Setzen Sie danach das Pumpengehäuse wieder auf die Antriebswelle. Dafür halten Sie die Antriebswelle fest und drehen diese im Uhrzeigersinn, damit der Impeller und das Pumpengehäuse richtig einrasten.

2. Mithilfe eines Pinsels tragen Sie Bootsfett auf den oberen Teil der Antriebswelle und das Schaltgetriebe auf.

3. Füllen Sie Öl nach, indem Sie das passende Öl durch die untere Öffnung einfüllen und die obere Schraube offen lassen, bis das Öl aus dem oberen Loch läuft. Dann können Sie die obere und untere Schraube wieder schließen.

4. Befestigen Sie das Getriebegehäuse am Motor auf dieselbe Weise, wie Sie es abgenommen haben.

Schritt 6: Überprüfung

Wenn der Impeller ausgewechselt wurde und der Motor wieder komplett zusammengebaut ist, testen Sie seine Betriebsfähigkeit. Nutzen Sie dafür entweder einen Außenborder-Flusher oder stellen Sie den Bootsmotor in einen Behälter mit Süßwasser und beobachten Sie den Wasserauslauf, um festzustellen, ob Ihr Motor korrekt funktioniert.

1. Kontrollieren Sie die Anode: putzen Sie sie und, falls notwendig, wechseln Sie die Anode aus.

2. Bauen Sie den Propeller ab, indem Sie sie mit einem (Holz)Keil blockieren. Überprüfen Sie seinen Zustand und putzen Sie die Propellerwelle, bevor Sie frisches Bootsfett auftragen. Anschließend können Sie den Propeller wieder aufsetzen.

3. Untersuchen Sie den Zustand des Thermostats. Es ist für die Regulierung der Motortemperatur verantwortlich. Für die Kontrolle lege es nach dem Ausbau in einen Behälter mit Wasser und erhitze es. Das Thermostat öffnet sich, sobald die richtige Temperatur erreicht ist. Nachdem sich das Thermostat geöffnet hat, entnehmen Sie es mithilfe einer Zange, um sich nicht zu verbrennen. Legen Sie es in kaltes Wasser, es sollte sich wieder schließen.  

2. Für Innenbordmotoren

  • Lesen Sie die Wartungsanleitung, die vom Hersteller bereitgestellt wird, um herauszufinden, ob Sie spezifische Hinweise beachten müssen.
  • Lassen Sie Ihren Bootsmotor im Süßwasser im Leerlauf laufen und spülen Sie den Motor durch:
    • entweder, indem Sie das Salzwasserzulaufrohr vom Seeventil oder Filterauslass abziehen (wenn Sie auf dem Wasser sind, schließen Sie die Absperrklappe). Legen Sie den Zulaufschlauch für das Salzwasser in einen großen Eimer, in den Sie durch einen Gartenschlauch Süßwasser einfließen lassen.
    • Oder mithilfe eines Innenborder-Flusher am Unterwasserteil. Lassen Sie den Motor mindestens 40 Minuten laufen, um die gesamten Rückstände von den Rohrleitungen zu entfernen. Nutzen Sie die Gelegenheit um die Dichtheit des Kraftstoffsystems, des Kühlkreislaufs und des Schmiersystems zu überprüfen.

 

  • Dann spritzen Sie ein Frostschutzmittel in den Motor ein. Dafür nehmen Sie den Wasserzulaufschlauch aus dem Eimer und legen ihn in ein Gefrierschutzmittel-Kanister damit das Frostschutzmittel in die Gesamtheit des Motokreislaufs eindringt (stoppen Sie Ihren Motor, bevor der Kanister leer ist). Im Frühling müssen Sie Ihren Motor wieder mit Süßwasser durchspülen, um den Großteil des Frostschutzmittels durch den Auspuff abzulassen.
  • Reinigen Sie den Wasserkreislauf des Motors: Motorblock, Rohrbögen, Verteiler und Wärmetauscher.
  • Lassen Sie das Motoröl ab, füllen Sie neues und passendes Maschinenöl ein und wechseln Sie den Ölfilter.
  • Tauschen Sie den Impeller, die Zündkerzen sowie die Zündunterbrecher aus.
  • Kontrollieren und wechseln Sie, wenn notwendig, das Getriebeöl. Prüfen Sie ebenfalls die Spannung und den Verschleiß der Keilriemen.
  • Spülen Sie den Motor, wischen Sie Ihn mit einem Putztuch ab und schützen Sie die beweglichen Teilen (Kabelausgang) mit dem Korrosionsschutzöl WD 40. Vergessen Sie nicht, die Kardanwellen einzufetten.
  • Kontrollieren Sie den Propeller und ölen Sie die Propellerwelle.
  • Bevor Sie zu Anfang der neuen Saison Ihren Motor wieder starten, überprüfen Sie Ihre Schläuche, Dichtungen, Benzinanschlüsse und den Zustand Ihrer Bolzen und Schrauben.

 

Mehr erfahren

Die Zusatzausrüstung:

  • Zündkerzen
  • Zusatzstoffe für Benzin oder Diesel: pflegen den Kraftstoffkreislauf und verbessern die Treibstoffeinsparung.
  • Kraftstoffstabilisator: verhindert das Oxydieren des Benzins. Ideal vor der Auswinterung.

Das Auffüllen des Kraftstofftanks können Sie Kondensationseffekte vermeiden. Weitere Informationen über das Einwintern Ihres Bootes finden Sie in unserem Ratgeber "Mein Boot richtig einwintern".