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Welche Arten von Bootslack gibt es?

Mit dem Bootslack wird eine Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse wie Regen, Sonne und Stöße geschaffen. Zusätzlich trägt er in bedeutendem Maße zu einem ästhetischen Aussehen des Schiffes bei.

Aufgetragen wird der Bootslack auf dem Überwasserschiff (der Teil des Schiffrumpfes, der über der Wasserlinie sichtbar ist).

1-komponenten-lack

Die 1-Komponenten-Lacke

1-Komponenten-Lacke sind einfach anzuwenden und trocknen durch die Verdunstung des Lösungsmittels. Sie verlaufen seidig glatt und werden daher für Boote aus Holz empfohlen. Da sie sehr einfach aufzutragen sind, können sie auch für alle anderen Rumpf-Typen verwendet werden.

Die 2-Komponenten-Lacke

2-Komponenten-Lacke weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb auf und trocknen durch Polymerisation.

Der Anstrich ist deutlich härter als mit einem 1-Komponenten-Lack, jedoch sind 2-Komponenten-Lacke auch schwieriger aufzutragen.

Sie werden für eine qualitativ hochwertige Schlussbeschichtung empfohlen. Nichtsdestotrotz wird davon abgeraten, sie für Boote aus Holz zu benutzen.

Benötigtes Material für das Auftragen des Bootslacks

Bürsten:

Es ist ratsam, qualitativ hochwertige Bürsten zu benutzen. Diese sollten ausreichend groß sein, um angenehm zu benutzen zu sein und um ein Maximum an Oberfläche in einem Minimum an Zeit bearbeiten zu können.Farbwanne

Rollen:

Für das Auftragen des Lackes ist eine Lackierrolle (mit kurzen Fasern) empfehlenswert. Ersetzen Sie die Rolle sobald der Bootslack beginnt auszuhärten: So vermeiden Sie, dass sich Flusen auf Ihrem Rumpf festsetzen.

Mischbecher oder Farbwannen:

In einer Farbwanne können Sie Ihren Lack mischen und homogenisieren. Mit einem Mischbecher können Sie ebenfalls Ihren 2-Komponenten-Lack oder Ihr Lösungsmittel genau dosieren.

Rührstab:

Holzstab, mit dem Sie Ihren Lack verrühren können.Kreppband

Spachtel:

Ein nützliches Werkzeug, um alte Lack-Reste zu entfernen.

Kreppband:

Das Kreppband dient dazu, die Wasserlinie abzukleben und die Elemente schützen, die Sie nicht abmontieren wollen oder können (Lüftungsgitter, Ruderblatt usw).

Bewehrte Polyester-Spachtelmasse:

Spachtelmasse, die mit Glasfaser verstärkt ist. Sie dient der Reparatur von Löchern und Kratzern auf Ihrem Überwasserschiff (oberhalb der Wasserlinie).

Schleifpapier:

Sie können entweder Schleifpapier von Hand benutzen oder eine elektrische Schleifmaschine mit entsprechenden Schleifscheiben verwenden.

Schleifpapier

Eine relativ feine Körnung (240 bis 320) reicht aus.

Das Ziel ist es nicht, die alte Lackierung zu entfernen, sondern diese zu glätten und den Halt zwischen den verschiedenen Schichten zu fördern.

Fettlöser:

Als Fettlöser wird im Allgemeinen Aceton benutzt, das mit einem sauberen Tuch aufgetragen wird.

Das Auftragen des Bootslacks

Vorbereitung

Die Vorbereitung der Oberfläche ist sehr wichtig und sollte daher 80% der gesamten Arbeitszeit einnehmen. Auch wenn diese Arbeit langwierig und mühselig erscheinen mag, ist es unerlässlich, ihr die erforderliche Aufmerksamkeit zu widmen. Eine ungenügende Vorbereitung begrenzt die Beständigkeit des Anstriches, sodass Ablösungen, Risse und Oberflächenmängel entstehen.

1- Schutzausrüstung: Es wird empfohlen, einen Overall, Gummihandschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutz-Maske gegen Lösungsmittel-Dämpfe zu tragen.

2- Prüfung des Rumpfes: Wenn Ihnen beschädigte Stellen auffallen (Ablösung des alten Lacks, Risse), entfernen Sie diese mit Hilfe des Spachtels. Sie können den Rumpf auch leicht mit Schmirgelpapier 240/320 abschleifen.

3- Auftragen der Spachtelmasse: Sie können nun die Unebenheiten und Mängel Ihres Rumpfes mit der glasfaserverstärkten Polyester-Spachtelmasse füllen. Diese lässt sich leicht mithilfe eines Spachtels auf die betroffenen Stellen auftragen. Vergessen Sie nicht, die entsprechenden Stellen vorher mit Aceton von Fett zu befreien.

4- Abspülen: Anschließend spülen Sie den Rumpf mit Süßwasser ab und lassen ihn vollständig trocknen.

Verwendung einer Grundierung

Wenn Sie nicht wissen, welche Art von Bootslack früher aufgetragen wurde, oder wenn dieser nicht mit dem neuen Lack kompatibel ist, grundieren Sie Ihren Bootsrumpf. Mithilfe einer Grundierung können Sie die Schichten isolieren und somit von einem 1-Komponenten-Anstrich zu einem 2-Komponenten-Anstrich übergehen.

Beachten Sie, dass auf einen 1-Komponenten-Lack nur ein 1-Komponenten-Lack aufgetragen werden kann, wohingegen auf einen 2-Komponenten-Lack sowohl 1- als auch 2-Komponenten-Lacke aufgetragen werden können.

Mit einer Grundierung können Sie auch Mängel überdecken und den Halt der Schlussbeschichtung optimieren. Schmirgeln Sie anschließend den Rumpf erneut leicht ab und befreien Sie ihn von Fett.

Auftragen des Bootslacks

1- Kleben Sie den Bereich, der sich unterhalb der Wasserlinie befindet, ab. Wenn Sie sorgfältig und genau arbeiten, können Sie ein relativ dünnes Kreppband, welches einfacher anzubringen ist, verwenden. Andernfalls kleben Sie zusätzlich ein breiteres Kreppband über das erste Band, um ein Übertreten von Farbe zu verhindern.

2- Nachdem die Vorbereitung abgeschlossen ist, verrühren Sie den Bootslack sorgfältig, damit er homogen wird.


PinselSie können Ihren Schiffsrumpf wahlweise mit einem Pinsel oder einer Rolle streichen:

Pinsel: Der Anstrich mit einem breiten Pinsel geht schneller, ist jedoch qualitativ weniger hochwertig. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen, halten Sie den Pinsel in einem 45° Winkel.

Rolle: Wählen Sie eine Lackier-Rolle für eine sorgfältige Schlussbeschichtung. Die verschiedenen Schichten werden über Kreuz aufgetragen. Scheuen Sie sich nicht, auf Höhe der Wasserlinie eine zusätzliche Schicht aufzutragen.

Tipps & Tricks von Orangemarine

Spritzen Sie den Boden ab, bevor Sie mit dem Lackieren Ihres Bootes beginnen. So kann sich kein Staub auf der noch frischen Farbe festsetzen.

Tragen Sie, wenn möglich, Ihren Bootslack morgens auf, damit er am Nachmittag trocknen kann. Denn die Feuchtigkeit, die sich bei Nacht bilden könnte, schadet seinem Glanz.